Vor fast drei Jahren:

Wie arbeiten wir in 10 Jahren? Während wir heute oftmals in tradierten Strukturen arbeiten und denken, schreitet die technologische Entwicklung mit weiter zunehmender Dynamik voran. Entwicklungszyklen verkürzen sich, während wir selbst kaum mithalten können. Betrachtet man unter diesem Aspekt insbesondere die sich verändernde Arbeitswelt, so stellt sich die Frage:  Wie wird “neue Arbeit” aussehen? Um diese Fragestellung aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten, habe ich Wissenschaftler, Geschäftsführer, Personalfachleute, Führungskräfte, Selbstständige und Angestellte zu Ihrer Vision von Arbeit in 10 Jahren (2024/2025) befragt.


Thomas-GernbauerThomas Gernbauer

beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem Thema Individualisierung und wie wir mit unseren individuellen Fähigkeiten und Potentialen in einer neuen Arbeitswelt miteinander lustvoll Leisten können. Er ist Autor von Verkauf den FISH!, Top im Verkauf, D.E.O. – Die erwachsene Organisation, Die Welt braucht uns! und Entwickler des Kiening Selbstcoachings.


Lieber Herr Gernbauer, ich freue mich sehr, dass Sie sich bereit erklärt haben Ihre Gedanken und persönlichen ArbeitsVisionen2025 hier mit uns zu teilen. Welche 3 Begriffe fallen Ihnen spontan zum Thema „Arbeiten im Jahr 2025“ ein?

  • Vernetzte Wissensarbeit
  • Freiheit
  • Wesensgerechtigkeit

Was verbinden Sie mit diesen Begriffen? 
Ich denke dass Europa immer mehr zu einem Wissenskontinent wird. Um unseren Wohlstand zu erhalten, braucht es vor allem Innovationen, welche nur in einer Umgebung von Freiheit und damit der freiwilligen Leistungsbereitschaft möglich sind. Ein Mensch der seinem Wesen gerecht leben und arbeiten kann, stiftet den höchstmöglichen Nutzen für sich und die Gemeinschaft.

Was denken Sie, wie, wo und mit wem wir in 10 Jahren arbeiten? 
Die Arbeitswelt wird flexibler, jeder arbeitet wie, wo, wann und mit wem er/sie will. Also Selbstorganisiert und Eigenverantwortlich: Stichwort Erwachsen. Das Schulsystem wird sich ändern und eigenverantwortliche junge Erwachsene hervorbringen, welche schon gewohnt sind, selbständig ihren individuellen Beitrag zu leisten. Die Technologie des 3D Druckes wird ganze Branchen umkrempeln: Maschinenbau, Medizintechnik, Hausbau, Kunststofftechnik, Juweliere, selbst die Modeindustrie. Der Neuentwicklung und Kreativität sind kaum noch Grenzen gesetzt.

Was hat sich in den letzten 10 Jahren, also in der Zeit von 2004 bis heute, konkret verändert? Können Sie ein paar Beispiele nennen?
Die Anforderungen an die Arbeitswelt sind höher geworden. Mehr Informationen, schnellere Innovations- und Produktlebenszyklen, härterer Wettbewerb und mehr Druck.

Warum ist das so? 
Vor allem der Druck aus Asien nimmt zu. Die Welt schielt nach dem Wohlstand des Westens und will es ebenso. Die Marktsättigung im Westen ist erreicht, und das Wachstum stößt an seine Grenzen. Werbung funktioniert immer weniger.

Was wünschen Sie sich persönlich für 2025 in Bezug auf Ihre Arbeit?
Vor allem einen meinem Wesen entsprechenden Beitrag zu leisten. Die Erwerbsarbeit wird weniger, die Freiwilligendienste nehmen zu. Man will sinnvoll arbeiten. Man besinnt sich auf das Wesentliche und kommt mit weniger aus. Freie Lebenszeit wird ein stärkerer Motivationsfaktor und niemand soll mehr einer Tätigkeit nachgehen, die er nicht wirklich will.

Vielen Dank für Deine Teilnahme an der Interviewreihe – ich freue mich schon 2025 mit Ihnen gemeinsam diese Antworten noch einmal zu reflektieren. 

Thomas Gernbauer – Innovationscoach und Autor

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